Sind das Zweifel oder hast du Vertrauen?

Wir wissen aus dem letzten Beitrag, dass unsere innere Stimme gar nicht immer unsere innere Stimme ist, sondern ECHSI  (Stammhirn und limbisches System), die sich bei der geringsten inneren Anspannung beginnt, lautstark zu Wort zu melden. Das sind dann Gedanken, die entweder einen selbst oder auch andere kleinmachen und herabsetzen. Z.B. unsere inneren Saboteure (Opfer, Diva, Bitch und Baby), unser innerer Kritiker, Zweifel, Neid, Missgunst, Lästern, Unsicherheit, usw. Das macht uns und auch den anderen leider nur zweitschöne Gefühle. Wenn wir uns auf unser eigenes Spiel einlassen und diesen Gedanken wörtlich verfolgen, kommt sofort der nächste Gedanke dazu und der Nächste und der Nächste. Und ehe man sich versieht, hat man eine Endlosfahrt in seinem eigenen Gedankenkarussell. Unser inneres Vertrauen in sich selbst steht derweil ganz hinten in der Schlange und schaut zu.

Gedanken erzeugen Emotionen

So, wie viele aufgewachsen sind und entsprechenden äußeren Einflüssen ausgesetzt waren als Baby und es z.T. auch immer noch sind, ist es nachvollziehbar, warum es so viele Zweifel und innere Kritik in unseren Köpfen gibt. Unsere Gesellschaft ist in vielerlei Hinsicht immer noch ziemlich kopforientiert, auch wenn es sich langsam ändert. Es rückt immer mehr ins Bewusstsein, das in unseren Gefühlen eine Wahrheit für uns verborgen liegt. Wenn der Kopf aber als hauptsächliche Entscheidungsinstanz hergenommen wird, kann das zu Entscheidungen führen, die wir wunderbar begründen können (in jeder Richtung). Hier gilt es ganz achtsam zu reflektieren, ob die wahre innere Stimme in erster Instanz dies Entscheidung getroffen hat. Unsere Gedanken erzeugen unsere Emotionen. Je nach dem, was wir wir denken, fühlen wir uns danach gut oder eben nicht. Und wenn man viel im Kopf ist, dann ist das Gedankenkarusell nicht fern, dafür inneres Vertrauen umso mehr. Wenn man sich auf eine destruktiven Gedanken einlässt (z.B. „Das wird anstrengend“), jagt ein Gedanke den nächsten, bis man völlig erledigt ist. Der Verstand findet dann immer mehr Gründe für „doof“ und der Glaube daran immer stärker, bis es meistens genauso eintritt. Und dann heißt es „Ich hab’s doch gewusst“.

Sicherheit und Vertrauen gehören zusammen

Diese Gedankenketten sind meist schnell und in ganzen Sätzen, also für den Verstand super nachvollziehbar. Es kann sein, dass man noch eine Information braucht und noch eine Information, um sich zu entscheiden oder z.B. im Seminar ständig fragt „Kannst du das nochmal wiederholen? Ich muss doch mitschreiben…“. Das alles können Anzeichen sein, das im tiefsten Inneren sich jemand nicht selbst vertraut und sich so durch (starke) Kontrolle, Logik, und Struktur einen äußeren Rahmen für seine Sicherheit baut. Hier ist ganz wichtig zu verstehen, der Verstand, Logik, Struktur sind nicht per se „schlecht“, sie sind bis zu einem gewissen Grad nötig, damit Menschen sich sicher fühlen. Wenn es zuviel wird, schlägt der Effekt jedoch ins Gegenteil um, es wird krampfig und kontrollierend. Und schwupps, ist man auch wieder im Zweifel drin. Die innre Stimme hingegen äußert sich in Impulsen, Hörten, usw. ganz klar und einfach. Und hier liegt einer der Knackpunkte: Das Sicherheitsgefühl und inneres Vertrauen gehen Hand in Hand. Einigen fällt es nicht so leicht, Vertrauen aufzubauen und da helfen als erster Schritt durchaus: Informationen. Z.B. die aus diesem Artikel oder die, was in deinem Kopf los ist bei ECHSI oder der WAHREN inneren Stimme. Ein bisschen Futter hilft dem Verstand ja doch…aber bitte nicht überfressen 😉

Neues Denken muss man trainieren

Dass wir wir täglich 98% dasselbe denken und nur 2% davon neue Gedanken sind, macht verständlich, warum wir irgendwann glauben, was wir über uns denken. Und warum es so herausfordernd ist neu zu denken. Das Gehirn ist faul und will Energie sparen. Und da ist das, was es kennt, natürlich einfacher. Neu zu denken ist ein Prozess, den man immer wieder trainieren muss und es kommt ein Moment, in dem während dieses Prozesses ein tiefer gehendes Verständnis eintritt. Und Schritt für Schritt, Wiederholung für Wiederholung gewähnt man sich daran und es wird leichter. Dass man manchmal in alte Muster zurückfällt ist nur menschlich, daher seid dabei liebevoll mit euch. Zu so einem Prozess gehört auch der Mut zur radikalen Ehrlichkeit mit sich selbst und ECHSI gaukelt uns mit schnellen Antworten vor, dass man schon am Ziel ist. Lasst euch nicht von euch selber täuschen sondern gönnt die Erforschung von euch selbst, wie ihr eure Gedanken aneinanderreiht.

Einfach mal fragen…

Eine sehr einfache, aber sehr augenöffnende Wirkung ist zu fragen. Das kannst du selbst machen, am besten schriftlich. Oder jemand anderes mit dir. Sei bitte ehrlich und nimm den allerersten Gedanken, der kommt. Ansonsten willst du kontrollieren und die Übung zeigt dir nicht, was wirklich in dir los ist. Die Gedanken, die kommen müssen dabei keiner logischen Richtung folgen. Hier ein recht frisches Beispiel von mir:

Um den nächsten Schritt in meiner Tätigkeit als Coach zu kreieren, muss ich….wissen, dass ich Unterstützung haben werde.

Warum? – Weil ich nicht glaube, dass ich es alleine nicht schaffe.

Warum? – Weil ich es nie gelernt habe.

Warum? -Weil es mir niemand gezeigt hat.

Warum? – Weil meine Eltern es selbst nicht besser wussten.

Warum? -Aufgrund ihrer eigenen Geschichte.

Warum? – ….

Sei dein eigenes Beispiel

Merkt ihr, was man sich unbewusst für Gedankenketten erschaffen kann, die einem hinderlich sind? An der Stelle hat es bildlich „geploppt“. Mir wurde bewusst, was ich da mit mir tue. Diese Kette führt in ein endloses schwarze Loch. Warum soll ich meinen nächsten Schritt tun, nur weil sie es nicht konnten? Falls du diese Übung machst, kann sich dieses „Ploppen“ seltsam anfühlen. Evtl. etwas verunsichernd, weil eins von den alten Gedankenkonstrukten wegfällt. Dafür öffnet es den Geist und dann sei dein eigenes Beispiel. Lass die Beispiele von dir einfallen, wo du deine eigene Gedankenkette in der Praxis ohne es zu merken ad absurdum geführt hast. Ebenfalls schriftlich. Das hat jeder von uns. Und unterschätze nicht die Macht der kleinen Dinge, um das zu trainieren. Ich z.B. habe mir daran erinnert, als Studentin einfach so meine Wohnung tip top gestrichen zu haben, ohne dass ich jemanden gefragt hatte oder um Hilfe gebeten hatte. Nur weil ich vom Zuhören wusste, wie es geht. Oder ich habe mir auch damals selbst Kochen beigebracht anhand von Kochbüchern. Erst etwas ganz Einfaches und dann immer mehr. Diese Übung, wen du sie regelmäßig machst, wird einen einen großen Schritt weiterbringen in dein inneres Vertrauen.

Dein persönliches Lebensrad eignet sich übrigens auch ganz hervorragend, um zu schauen, in welchen Bereichen dich diese Übung unterstützen kann.

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