Seit einer Weile ist ein Thema sehr präsent in meinem Leben. Und wenn mann mich vor 6 Jahren dazu gefragt hätte: „Ina, hörst du auf dein innere Stimme?“, hätte ich mit völliger Inbrunst gesagt :“Selbstverständlich!!!!“. Heute sage ich dazu: „Öhem…ja, klaaar…(Ironie Ende)“. Es heisst so oft, folge deiner Intuition, höre auf deinen Bauch…und nimm dabei den ersten Impuls, der kommt. Das ist super verführerisch und hört sich so einfach an. Wir sind im Alltag meist sehr beschäftigt und vielen Eindrücken ausgesetzt. Dabei sind wir nicht immer wirkllich entspannt. Im Gegenteil, wer kennt nicht den Hustle-Modus? Und auch in der gemeineren Variante, dass man in erst gar nicht bemerkt und wenn mal kurz zur Ruhe kommt, ist man irgendwie völlig erledigt? Nichtsdestoweniger trifft man in dieser Energie gerne sehr impulsive Entscheiden und verkauft sie sich als Bauchgefühl. Und wenn es dann nicht läuft, wie gewünscht, ja dann….
Nicht die innere Stimme
Eines vorweg: wenn aus dieser angespannten Energie, egal wie klein, ein so schnelle Entscheidung getroffen wird, ist das KEINE Intuition, ist es KEIN Bauchgefühl. Sondern es ist ECHSI, unser ganz persönliches Haustier…es wohnt in unserem Unterbewusstsein und traut sich sehr gerne als innere Stimme. Und da jeder von uns in einem menschlichen Körper wohnt, hat jeder von uns ein Gehirn und deswegen hat auch jeder dieses Haustier. Unser Gehirn ist sehr komplex, für uns reichen heute 3 Bereiche, 2 alte und 1 neuerer: 1) Reptiliengehirn (Hirnstamm und Zwischenhirn, ältester Teil) 2) Limbisches System (sehr alt) 3) Neocortex (etwas jünger). Alle Reize gehen erst einmal durch den Hirnstamm. Es ist u.a. zuständig für unsere essentiellen Lebensfunktionen wie der Steuerung der Herzfrequenz, von Blutdruck und der Atmung. Stellt euch vor, ihr schlaft. Niemand stellt sich den Wecker und denkt „Oh, ich muß jetzt schlafen“, sonder es passiert von ganz alleine. Das limbische System ist das Zentrum unserer Emotionen und speichert auch unserem Erlebnisse in einem bestimmten Kontext ab. Hier wird auch eingeordnet, ob etwas gefährlich ist. Der Neocortex ist für unsere Emotionsregulierung zuständig und sorgt dafür, dass wir sprechen oder komplex denken können.
Wer ist ECHSI?
So…und wer ist denn jetzt ECHSI? ECHSI ist unser Reptiliengehirn. Jeder kennt bestimmt so eine Situation, man denkt, man sei entspannt, es passiert etwas überraschendes und zack wird man hektisch, der Kopf rattert, man will einfach nur weg oder will nur schlafen. ECHSI hängt sozusagen mit den älteren Teilen unseres Gehirns zusammen und ist unser Unterbewusstsein. Etwas Unvorhergesehenes passiert und ein Bereich im limbischen System (genaugenommen die Amygdala) stuft es dann unbewusst blitzschnell gefährlich ein. Dann herrscht im System Vollalarm und die Logik, sprich der Neocortex hat erst einmal nichts zu melden. Das kann sich ganz massiv äußern oder aber ganz subtil äußern, ohne dass man es sofort bemerkt. Stressmodus. ECHSI interessiert sich in diesen Momenten nur für: Kopf, Flucht, sich tot stellen oder S** (Nunja, im „normalen“ Alltag kommen wohl eher die Varianten 1-3 zum tragen). Z.B. Stress in der Arbeit und sich unentsapnnt im Hustlemodus („Ich schaffe das jetzt auch noch“) zu befinden, ist ein Form von Kampf. Wenn man sich etwas vornimmt, sie ablenkt und etwas anderes tut ist eine Form von Flucht. Wenn man sich etwas vornimmt und dann jedes Mal saumüde wird und fast einschläft, ist das tot stellen.
Die innere Stimme ist entspannt
„Ja, aber mann soll doch dem ersten Impuls folgen…????“. Gute Frage und das kann auch verwirrend sein. Wenn ECHSI aktiv ist und man auch einen winzigen Anzug von Stress hat, sind diese ersten Impulse und die ersten Gedanken NICHT deine innere Stimme, sondern ECHSI will dich überreden, zu etwas das SIE will (Kampf, Flucht, tot stellen und S**) und kann dabei sehr subtil und verführerisch vorgehen. Das fühlt sich dann vordergründig gut an und dem nachzugeben ist vermeintlich der leichtere Weg. Man erkennt es u.a. daran, dass unsere Gedanken oft schnell und verwirrend sind, immer wieder in dieselbe Richtung wollen und vor allem daran , dass ganze Sätze sind, in denen man mit sich spricht. Die wahre innere Stimme ist klar und kurz. Z.B. nur ein Wort oder ein tieferes Wissen, dass DAS der nächste Schritt ist. Unsere WAHRE innere Stimme können wir erst hören, wenn unser System in Ruhe ist, wenn es komplett entspannt ist. Dann hat auch der Neocortex einen super Job gemacht und macht ihn noch. Dann haben wir wirklichen Kontakt zu unserer Intuition. Die Impulse, die in diesem Zustand kommen, sind die, auf die wir hören sollten. Dies sind die Impulse, die uns den Weg weisen.
Hier geht’s zum Wunder
Der Anfang davon, aus so einem gestreßten Zustand herauszukommen, ist erst einmal die wirkliche, wohlwollende Akzeptanz, dessen, was gerade los ist, auch in dir. Dabei hilft körperlich der Neocortex. Darüber wird man ruhig und kommt ins Vertrauen. Damit wiederum kommt man in die wirkliche Entspannung. Und erst dann erfolgen Heilung, Erkenntnis, Inspiration,… Das ist der Zustand, in dem das Universum Wünsche erfüllt. Wer will, kann das mit Entspannungtechniken oder Mediation unterstützen, aber sich dabei nicht zu ernst nehmen. Es das darf auch ganz leicht und/oder spielerisch sein. Also hier noch mal schematisch:
Akzeptanz/Liebe —> Vertrauen —> Entspannung —> Wunder/Erkenntnis/Heilung.
Um das zu üben, achte einmal auf deine Gedanken. Über Gedanken entstehen unsere Emotionen. Wenn du eine Gedanken wahrnimmst, der dich stresst, halte inne und erlaub dir und im, dass er wirklich da sein darf. (NICHT: „jaja, er darf da sein“ und heimlich denken „Ich will den nicht“). Gebe dir die Erlaubnis. Das kann du mit tiefem Atmen unterstützen: 5 Sekunden Einatmen, kurz nicht atmen und 5 Stunden ausatmen. Das ist ist eher für den Akutfall und wenn du daran schon etwas gewöhnt hast, erforsche mutig, was dieser Gedanke dir sagen will.