Jetzt tue ich es auch mal…ich schreibe über Geld. Das ist immer wieder Thema, auch wenn die Coaches zunächst wegen Innerer Stärke, Frieden mit der Vergangenheit, Lebensfreude, Innerer Stimme + Kompass, usw. kommen. Und auch Dir, genauso wie vielen von ihnen, stelle ich hier die Frage: Magst Du Geld? Bitte schreibe Deine Antwort auf, bevor Du weiterliest. Jetzt schau Dir mal Deine Antwort an. Ist sie ein klares Ja oder Nein? Oder ist es, wie auch im Coaching meistens, eher so etwas wie: „Dann kann ich <xxx> mit machen.“, „Dann kann ich <yyyy> kaufen.“, „Dann kann ich endlich für die Kinder <zzz>.“ DAs stimmt…und doch ist es nicht die wirkliche Antwort auf die Frage. Jetzt spüre noch mal in Dich hinein und beobachte, welche subtile Reaktion kommt….es kann ein Gefühl sein, ein Gedanke, ein Geräusch, usw. Ganz oft stellt sich heraus, dass man es verwechselt und das mag, was man damit tun kann aber Geld an sich eben NICHT mag. Und das ist ein guter Einstieg zu sehen, wie tickt man in Bezug auf Geld.
Wie tickst Du in Bezug auf Geld?
Wie tickt man in Bezug auf Geld, heisst nicht nur, wie dankt man über Geld, sondern auch, was fühlt man und glaubt man in Bezug auf Geld. Eine tolle Übung, einiges davon schnell sichtbar zu machen ist: In die Mitte von einem A4-Blatt das Wort Geld schreiben, so dass man noch Platz drumherum hat. Dann sich dem Timer stellen auf mindestens 2 Minuten. Dann drumherum spontan, ohne Nachdenken aufschreiben, was einem dazu einfällt…ganz egal was, es muss auch gar keinen Sinn ergeben. Es können Sätze, Wörter oder beides sein. Es ist immer wieder spannend, sich das fertige Blatt anzuschauen: Sind es eher negativ belegte Begriffe, eher positiv belegte Begriffe oder eine Mischung? Hier kann sich schon sehr deutlich zeigen, was man über Geld denkt, wie man sich damit fühlt und auch, was man über Geld glaubt. Ganz typische Glaubenssätze über Geld sind: „Ich habe das gar nicht verdient“, „Geld verdienen ist mühsam und anstrengend“, „Geld habe nur die anderen“, „Reiche sind egoistische A*** “, usw. Einmal gab es sogar bei einer Kundin, die keine gutgezahlte Stelle gefunden hatte: „Ich darf nicht mehr verdienen, als mein Mann“…nach unserer Zusammenarbeit hatte sie ihre Traumstelle mit sogar besserem Gehalt, als gewünscht.
Was man alles so glaubt
Einer der häufigsten Glaubenssätze ist „Geld verdirbt den Charakter“. Nun ja…wer es glaubt. Das ist NICHT so. Denn Geld verdirbt nicht den Charakter, sondern zeigt den Charakter. Egal, ob man viel Geld hat oder wenig Geld hat. Es ist das eine, zu sagen, „Wenn ich genug Geld hätte, dann würde ich…“ und etwas anderes, genau das dann auch zu tun. Was man damit tut und wie man damit umgeht, zeigt viel. Ein ganz einfaches Beispiel aus dem Alltag ist Trinkgeld geben. Wie geht es einem wenn man es gibt? Gibt man es gerne und großzügig, in Dankbarkeit, dass man geben kann? Zählt man alles ganz pingelig ab? Gibt man überhaupt welches? Fühlt man sich gut und voller Freude dabei? Oder zieht sich innerlich etwas zusammen, weil man es nicht gerne gibt? Wenn es sich nicht gut und freudvoll anfühlt, ist das ein Indikator dafür, dass die Beziehung zu Geld nicht so ist, wie sie eigentlich sein soll. Genauso wie es ist, wenn jemand anderes deutlich mehr hat als man selbst. Tut man so, als ob das eine nicht stört und macht aber gute Mine oder ist es einem wirklich egal, bzw. freut man sich vielleicht für den anderen? Wenn man derjenige ist, der mehr Geld hat, kann man einmal beobachten, ob sich da heimlich überlegen fühlt oder dem anderen auf Augenhöhe begegnen kann. Auch in diesen Konstellationen zeigt sich die Beziehung zu Geld.
Stell Dir vor, es ist ein Mensch
Geldenergie an sich ist eine sehr schöne Energie, leicht, kraftvoll und auch etwas verspielt (Also genau das Gegenteil vom ernsthaften „Mit Geld spielt man nicht“). Es hat am liebsten einen ganz selbstverständlichen Fluß von Geben und Nehmen. Jetzt stell Dir einmal vor Geld wäre ein Mensch und Dein Freund. Und nun hole Dir Deinen Zettel aus der Übung und schau mal nach, was Du über Geld denkst, fühlst und glaubst. Vielleicht hattest Du ja bis hierhin auch schon die ein oder andere Erkenntnis, die nimm gerne mit dazu. Ist das, was Du da vor Dir siehst so, dass sich ein Freund wohlfühlen würde, gerne zu Dir kommt und gerne bei Dir bleibt? Oder ist es so, dass ein Freund gar nicht erst kommen wollen würde oder am liebsten schnall wieder weg wäre? Oder noch besser stelle Dir vor, Du selbst wärest dieser Freund….wie ist es dann? Würdest Du wollen, dass man das über Dich denkt, fühlt und glaubt? Wärst Du motiviert, zu gehen oder zu bleiben? Oder jemand, der das Dagobert-Duck-Syndrom hat, sich also völlig gegen diesen Fluß stellt. Sehr gerne nehmen wollen, alles behalten wollen, ggf. schon superviel „haben“ und gleichzeitig sehr geizig sein, sowenig wie es eben geht, geben wollen. Wenn da Geld ein Mensch wäre, ein Freund oder Du selbst…wie würde es sich anfühlen, wenn man festgehalten wird, immer da sein sein soll und keine Freiheit hat, auch mal woanders hinzugehen. Würdest Du von so jemandem der Freund sein wollen?
Wie wäre es, wenn es ganz selbstverständlich ist?
Wenn man alles behalten will, blockiert das den nötigen Fluß. Wie in einer Wohnung, die man mit immer mehr Zeug vollstopft und nichts davon wegtut. Da bekommt man auch irgendwann keine Luft mehr und kann sich nicht mehr wirklich bewegen. Das ist nicht schön, auch nicht für Geld. Mit Geld sollte man mit Leichtigkeit und Freude umgehen. Wertschätzung, Dankbarkeit, Respekt und spielerischer Umgang schliessen sich da in keinster Weise aus. Wie wäre es denn, wenn Du ein ganz selbstverständliches, entspanntes Verhältnis zu Geld hättest? Dann würdest Du es genauso selbstverständlich mit Spaß und Freude ausgeben und Dich genauso freuen, wenn es (wieder) zu dir kommt. Und was auch wie in einer Freundschaft ist, ist dass a) das Verhältnis von Geben und Nehmen nicht zu jedem Zeitpunkt 50:50 ist und b) dass das, was man gibt oft ganz unerwartet und noch viel schöner zu einem zurückkommt. Jede Investition, egal ob, Geld, Zeit und/oder Energie (wobei…alles ist ja Energie). D.h., es ist gar nicht nötig, etwas zurückzuhalten.