Nein…Doch…Nein – Konflikt und dabei Mensch sein

Ich glaube, so ziemlich jede/r hat ein Bedürfnis noch einem guten Miteinander und gehaltvollen und fruchtbaren Verbindungen zu anderen Menschen zur Welt und zum Großem Ganzen. Und doch ist auch der menschliche Faktor,  der uns dabei in die Quere kommen kann. Sei es zwischen 2 oder mehreren Personen, Gruppierungen, Institutionen, Ländern usw. Es kann im Kleinen beginnen und sich manchmal riesengroß aufblähen. Ich meine gerade Konflikte. Schon im Wort steckt es drin: lat. confligere, „zusammentreffen, kämpfen“.  Hierbei treffen die gegenseitigen Wünsche, Vorstellungen, Interessen, Ziele, Wertvorstellungen usw. nicht nur aufeinander, sondern sie scheinen (zunächst) unvereinbar. Und es gehört Berührung dazu, physisch, körperlich (Nein, ich propagiere keine Gewalt!) oder emotional. Ohne die so entstehende Reibung ist es eher eine Meinungsverschiedenheit. Je nach dem, in welchem breich sich so ein Konflikt zeigt, wird unterschiedlich agiert. Ich habe für mich das Gefühl, dass sie zwar hier unten in der Dualität dazugehören, doch und auf einer höheren ebene gegeben sind, um zu lernen, dass wir darüber hinauswachsen können und gleichzeitig wir selbst sein können.

Konflikt im Inneren und im Außen

Nicht nur aufgrund der Dualität, in der wir leben, verbindet man einen Konflikt oft mit 2 ich nenne es jetzt Mal Beteiligten oder Positionen, die massiv aufeinanderprallen. Doch können es natürlich auch mehr sein. Es kann sein, dass uns ein Konflikt schon bewusst ist und er sich deutlich zeigt, das ist dann ein manifester Konflikt. Sehr häufig ist er uns aber noch nicht bewusst, also ein latenter Konflikt. Vielleicht ahnt man dann schon, dass es dazu kommen könnte. Oder man schluckt noch irgendwelche Dinge runter, weil man sich noch nicht traut, sie offen zu sagen und meckert anstattdessen rum.  Oder man fühlt sich komisch, leicht unter Druck, usw. Es gibt viele Möglichkeiten, wie sich ein unterschwelliger Konflikt zeigen kann und im zwischenmenschlichen Bereich treten dann sehr gerne passiv-aggressive Verhaltensweisen auf, also kein offenes Austragen. Ganz spannend ist so etwas, wenn der Konflikt nicht zwischen zwei greifbaren, erkennbaren Parteien, also unterpersonell, stattfindet, sondern im Inneren, in einem selbst. Hier beim intrapersonalen Konflikt kann es ebenfalls sehr herausfordernd werden und auch sich selbst kann man dann, wen es einem nicht bewusst ist, ziemlich gut selbst sabotieren. Neben einem sich komisch fühlen, kann es auch so wie ein hin-und-hergerissen sein. Gemäß dem Ausspruch „Ich habe da 2 Seelen in meiner Brust“. Das ist auch schon ein erster Schritt zur Bewusstwerdung. Manche inneren Konflikte lassen sich gut alleine lösen und bei anderen ist es hilfreich, sich externe Unterstützung zu holen, damit man sich nicht verrennt.

Beteiligte, Betroffene und Ursache

Egal zwischen wem sich diese Konflikte abspielen, dies sind immer die Beteiligten. I.d.R. sind sie auch betroffen aber nicht immer (ausschließlich). Deshalb sind Konflikt meist nicht so vermeintlich simpel, wie es zu sein scheint. Das ist leicht nachvollziehbar anhand einiger Beispiele: Wenn Eltern sich streiten, sind auch die Kinder mit betroffen. Wenn es Konflikte zwischen Regierungen gibt, ist die Bevölkerung mit betroffen. Wenn es Konflikte zwischen Führungskräften eines Unternehmens gibt, ist nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiter und Kollegen betroffen. Es kommt auch vor, dass Konflikte nicht dort ausgetragen werden, wo sie hingehören, sondern stellvertretend an anderer Stelle oder mit anderen Personen, d..h. die Ursache ist dann noch einmal ganz woanders. Z.B. hat ein Elternteil Frust bei der Arbeit und lässt es an der Familie aus. Oder ein Extrembeispiel, dass wenn Regierungen, bzw. Staatsoberhäupter einen Konflikt haben, tragen sie ihn nicht selbst aus, sondern die Soldaten für sie (nicht immer freiwillig). Und auch hierbei kann der Bewusstseinsgrad eine wichtige Rolle spielen.  Wenn z.B. eine Frau Konflikte mit ihrem Vater hat und sich dessen nicht bewusst ist, kann es leicht passieren, dass sie diesen. Konflikt am Arbeitsplatz oder ihrem Partner austrägt, ohne es überhaupt zu wissen. Insbesondere bei solchen Konflikten ist es fast unabdingbar, sie den Blick von aussen dazuzuholen, um die eigenen blinden Flecken zu vermeiden. Mit diesem Gedanken kann man sich gut eine erweiterte Perspektive auf den Konflikt verschaffen. Indem man sich bewusst macht, wer sind die Beteiligten. wer sind die Betrroffenen, was ist die Ursache. Und weil es so vielschichtig und viel Verantwortung damit einhergeht, darf auch nicht vergessen werde, sich die Auswirkungen bewusst zu machen. Das kann sehr gut mit grafischen Methoden erfassen.

Die häufigsten Konfliktbereiche

An sich ist zu sagen, dass Konflikte rein aus aus dem Ego geboren werden. Die Seele ist ja mit allem verbunden und will sich in Liebe durch uns ausrücken, aber niemals zerstören. Die Egoebene ist hier nicht nur auf eine Person bezogen, sondern es gibt es auch als eine Art kollektive Energie. Auch diese kollektive Energie hat unterschiedliche Facetten, abhängig davon, mit welchen Gedanken, Emotionen und Gefühlen wir sie füttern. Auf der Egoebene gibt es viele Bereiche in denen ein Konflikt angesiedelt sein kann. Diese können sich auch überschneiden. Die am häufigsten auftretenden Bereiche sind:

  1. Wahrnehmung: Jeder nimmt die Dinge ganz individuell wahr. Z.B. ist es häufig so, dass wenn 2 Menschen dieselbe Situation beschreiben, es sich so anhört, als ob die etwas total unterschiedliches erlebt haben. Diese beiden Wahrnehmungen können sich widersprechen und aufeinanderprallen.
  2. Ressourcen: Das fängt schon im Sandkasten an. Es kann schnell brenzlig werden, wenn da m´2 Kinder sind und nur 1 Förmchen. Ansonsten sind die bekanntesten Ressourcenkonflikte zum Thema Geld und/oder Rohstoffe.
  3. Zerteilung: Eine Gruppierung oder ein Unternehmen wird in kleinere Bereiche aufgeteilt und Eren Interessen werden auf einmal unterschiedliche.
  4. Abhängigkeit: Kann sowohl im persönlichen Bereich sein zwischen Partnern, Freunden oder Eltern-Kind. Als auch geschäftlich, wie den verschiedenenEtappen einer Prozesskette,
  5. Rollen: Eine Person hatte immer verschiedenen Rollen, die jeweils sich wiedersprechend Anforderungen haben können und so zu einer Dilemmasituation führen können. Z.B., wenn ein Elternteil aus Aufsichtsperson bei einer Klassenfahrt dabei ist und die Gruppenregeln ganz anders sind, als es das teilnehmende Kind von zu Hause kennt.
  6. Territorium: Neben Lebensräumen kann sich auf den persönliche Bereich eine Person beziehen (physisch und psychisch). Wenn jemand die Grenzen überschreitet oder absichtlich drüberlatscht, kommt es fast immer zu Konflikten.
  7. Veränderungen: Veränderungen sind nicht die Lieblingserfahrung von Menschen und die meisten werden dann zumindest ein bisschen verunsichert. Je nach Kontext, in dem die Veränderungen auftauchen, kommt es zu Abwehr und Konflikten.
Wie damit umgehen?

Konflikte sind sehr unangenehm und fordern jede/n besonders heraus. Doch sie bieten auch die Chance auf positive Veränderung, Verbesserung und Wachstum. Der erste Schritt ist zunächst die Bewusstwerdung, dass ein Konflikt vorliegt. Eine Unterstützung dabei durch jemand Externen kann sehr hilfreich dabei sein. Ebenso die graphische Darstellung der Zusammenhänge aus Abschnitt 3. des Weiteren sind folgende Punkte relevant:

  1. Das Herz öffnen so gut es geht: Der Situation mit Liebe begegnen. Das bringt gleich eine ganz andere Engie ins Geschehen.
  2. Selbst Aufrichtig sein und echtes Interesse an eine Lösung haben.
  3. Gut und wertschätzend kommunizieren: Den/die andere/n ausreden lassen, nicht beleidigen, keine ungebetenen Ratschläge geben, Rücksicht nehmen
  4. Die andere Meinung wirklich respektieren (dein Gegenüber merkt es sowieso, wenn du es nicht tust)
  5. Erkennen der Konfliktpotenziale: Ursachenforschung (siehe Abschnitt 3). Was trägt jeder zum Konflikt bei? Was sind die Ursachen? Welche Bedürfnisse sind betroffen? Was sind die Unterschiede in den Positionen? Usw.
  6. Die eigene Verantwortung übernehmen: Zum Konflikt gehören immer mehrer Parteien und jede davon regt etwas dazu bei. Das gilt es zu erkennen und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Niemand hat komplett 100% der Verantwortung.
  7. Lösung suchen: Naben dem aufrichtigen Wunsch, eine gute Lösung für alles Beteiligten zu finden gehört auch die Offenheit für Neues dazu. Damit steigen die Chanchen für eine Vielfalt möglicher und kreativer Lösungen enorm. An besten gibt es eine Lösung, die nicht nur ein Kompromiss ist (darin ist oft die Energie, dass etwas fehlt), sonder eher eine kooperative Lösung ist. Mit einem WIN-WIN für alle.

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