Introvertiert oder schüchtern? Still, aber Oho…

Wer von euch verwechselt Sichtbarkeit, sich zeigen, seinen Platz einnehmen mit Lautstärke, Lärm, schrill sein müssen? Dieses Missverständnis gibt es ziemlich oft, leider. Gehirntechnisch aber ganz normal, weil so ein Verhalten zunächst die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Viele lassen sich davon oft mitreißen und einige schaffen es, dahinter zu schauen. Ich finde das immer wieder spannend, denn aus meiner Sicht ist das Laute gar nicht immer nötig, es sei denn, es entspricht einem. Seinen Platz im Leben einnehmen und sichtbar sein kann man sehr gut auch, wenn man man introvertiert ist. Introvertierte Menschen wirken oft stiller, zurückhaltend und als ob sie nicht zu sagen hätten. Dieser Anschein führt zu einer weiteren Verwechslung. Nämlich mit Schüchternheit. In der Außenwirkung ist das ähnlich, doch bei schüchternen Menschen ist es häufig der  Fall, dass sie heimlich gerne im Mittelpunkt stehen wollen, sich aber nicht trauen (mangelnder Selbstwert, mangelndes Selbstvertrauen). Wenn man introvertiert ist, ist man durchaus selbstsicher, hat aber nicht unbedingt den Drang, ständig in der ersten Reihe zu stehen.

Introvertiert und bewusst entscheiden

(Fast) niemals ist nur introvertiert oder extrovertiert, sondern befindet irgendwo dazwischen (das ist dann ein ambervierter Mensch). Wie bei einem Dimmer. Die Situation, in der man sich befindet, spielt auch eine Rolle. Im Gegensatz zur Schüchternheit entscheiden introvertierte Menschen sehr bewusst, wo sie dabei sein wollen und wo nicht. Mit wem sie ihre Zeit verbringen wollen und mit wem nicht. Wann sie etwas sagen und wann nicht. Sie müssen nicht überall mitmachen und auch nicht immer etwas sagen. Das bedeutet nicht, dass sie nicht Freude daran haben, in Gesellschaft zu sein und mit anderen Menschen zu interagieren, das könne sie oft sogar sehr gut. Sie wissen aber, dass es Ihnen gut tut, Zeit für sich zum Auftanken zu haben. Wenn sie die Wahl haben kann es schon mal sein, dass sie ihre Zeit lieber alleine mit sich verbringen, als sich in die Menge zu stürzen. Sie haben meist ein sehr gutes Gespür für die Balance, die sie dabei benötigen. Für sie ist es am Besten, wenn sie vorher ausgeruht sind, sich danach Erholung gönnen und kurze Rückzugsmöglichkeiten haben für währenddessen, falls es doch ein bisschen viel werden sollte.

Die besonderen Qualitäten

Wenn man introvertiert ist, muss man sich nicht in jeder Situation durchsetzen und kann sehr gut einen erst einmal beobachtenden Platz einnehmen. Das sind Eigenschaften, die sehr gut dabei unterstützen, die Führung einzunehmen. Das können introvertierte Menschen nämlich, auch wenn man es zunächst nicht damit verbindet. Da introvertiert nicht heisst, dass man sein Leben als Eremit leben möchte, kann man sehr wohl gerne einmal Party machen, in die Menge eintauchen oder eben auch, Menschen zu führen. Sie bringen da meist eine eigene Note mit hinein, was durch ihre besonderen Qualitäten noch unterstrichen wird. Sie beobachten lieber erst einmal, bevor sie das Wort ergreifen oder bevor sie irgendwo mit mischen. Das ist oft gepaart mit einem besonderen Einfühlungsvermögen in andere Menschen, aber auch in Situationen und Konstellationen, so dass sie ihre Entscheidungen gut abwägen. Entsprechend respektvoll und achtsam ist auch der Umgang mit anderen und im Gespräch sind sie sehr gute Zuhörer.

Stille kann überraschen

In größeren Runden und bei Meetings, kann es sein, dass sie erst spät, manchmal erst nach allen anderen das Wort ergreifen. Dafür dann häufig mit einen Überraschungseffekt, weil ihr Beitrag etwas berücksichtigt, was vorher nicht nicht angesprochen wurde. Wenn sie reden, mögen sie Gespräche mit Substanz und Betonung auf wesentliche Dinge oft lieber als Small Talk. Ihre Vorliebe für Tiefe und Qualität lässt sie gelegentlich ernsthafter und „schwerer“ erscheinen, as sie eigentlich sind…sie haben halt ihren speziellen Sinn für Humor. Wenn sie wollen, können sie ihre Energie intensiv und beständig einer Sache widmen und bringen die nötige Beharrlichkeit und Geduld mit, dranzubleiben, wenn es mal nicht so läuft, wie es soll. Solche Eventualitäten können sie mit analytischem Denken sehr gut als Lernfeld sehen und es nächstes Mal besser machen. Dabei hilft auch eine mögliche Innere Klarheit. Ihre Beitrage und Ideen sind oft anders, als man erwartet, weil sie einfacher innerlich unabhängig sein können mit eigen Prinzipien als sehr extrovertierte Menschen. Ganz in dem Sinne: Still, aber Oho und dann von hinten das Feld aufrollen.

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